Das WEF-Treffen in dem Touristenort Cancún an der mexikanischen Karibikküste war gestern Schauplatz äusserst gewalttätiger Übergriffe der Polizei auf WEF-GegnerInnen. Gleichzeitig mit der Schlussrede des mexikanischen Präsidenten Vicente Fox am WEF wurde eine friedliche Demonstration brutal aufgelöst. Es gab zahlreiche Verletzte und Verhaftungen. | |||
Wie auf der Page www.mexico.indymedia.org zu sehen ist, wurden 600
friedlich demonstrierende Personen gestern 16 Uhr Lokalzeit (23 Uhr MEZ)
von der Spezialeinheit „Policia Federal Preventiva“ (PFP) und lokalen
Polizeieinheiten angegriffen. Trotz der bedrohlichen Übermacht der Repressionskräfte machte sich die Demonstration um 14 Uhr auf in Richtung Kongresshotel. Die Demonstration verlief im Ort Cancún ruhig und ohne Zwischenfälle. Als sich die Demonstration auf die Strasse in Richtung Kongresshotel begab, wurde sie an einer Polizeiblockade aufgehalten. Eine Kommission der DemonstrantInnen versuchte mehrere Male vergeblich, mit den Verantwortlichen der Polizei Kontakt aufzunehmen. Um 16 Uhr griffen dann die „Ordnungshüter“ die Blockade der WEF-GegnerInnen an: 2700 Polizisten machten Jagd auf alles, was sich bewegte, verhafteten zwischen 40 und 70 Personen, mehrere Dutzend wurden zum Teil schwer verletzt. Bisher wurden 15 Verletzte hospitalisiert. Unter den Verletzten befinden sich auch Einheimische und JournalistInnen. Die mexikanischen Presseagentur „Milenio“ spricht von einem „Gewaltexzess“ der Polizei. |
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Dem „Dialog“ zwischen WEF und WEF-Gegnerschaft folgte die Knüppelorgie! Ebenfalls gestern, Stunden vor der Demonstration, fand ein vielbeachtetes Treffen zwischen VertreterInnen des World Economic Forums und GegnerInnen des WEF statt. Héctor de la Cueva vom Sozialforum, Alberto Arroyo vom „Mexikanischen Aktionsnetz gegen Freihandel“, Gustavo Codas von „Visión Unica de Trabajadores de Brasil“, Araceli Domínguez von der „Asociación Local Grupo Ecologista del Mayab“ sowie ein Vertreter von ATTAC Frankreich trafen sich im Hotel „Presidente Intercontinental" mit José María Figueres, Expräsident von Costa Rica und Koordinator des „Centro de la Agenda Global“, Guillermo de la Dehesa; Alejandro Valenzuela; und Claudia González, Sprecherin des WEF. Laut Héctor de la Cueva sei dies die erste Zusammenkunft dieser Art gewesen. An diesem Treffen waren soziale Themen aufgegriffen worden, die auf dem alternativen Forum in Cancún besprochen wurden. Im Anschluss an die Repression gegen die friedliche Demonstration liess Héctor de la Cueva verlauten, dass rechtliche Schritte überlegt würden. Der Dialog mit dem WEF wurde durch die blindwütige Repression am Nachmittag ad absurdum geführt. Die „global leaders“ lassen zwar mit sich reden, verfolgen aber ihre Pläne wie bspw. die gesamtamerikanische Freihandelszone oder die Militarisierung von Zentral- und Südamerika durch US-Militärs unbeirrt weiter. Weitere Informationen finden Sie unter: www.mexico.indymedia.org (auch jpg-Bilder)
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